Gewalt gegen Frauen ist leider immer noch ein aktuelles Thema in unserer Gesellschaft. Der Verein „Frauen helfen Frauen“ in Schwäbisch Gmünd setzt sich seit 35 Jahren engagiert für betroffene Frauen ein. Anlässlich dieses Jubiläums besuchte die grüne Landtagsabgeordnete Martina Häusler den Verein, um sich über die Arbeit zu informieren und Unterstützung zuzusichern.
Gewalt gegen Frauen zeigt sich nicht nur in physischer und sexueller Gewalt, sondern auch in psychischer Gewalt – einer Form, die oft unterschätzt wird, aber ebenso schwerwiegende Folgen haben kann.
Laut einer Untersuchung der Europäischen Grundrechteagentur erleben rund 35 Prozent aller Frauen mindestens einmal in ihrem Leben physische und/oder sexuelle Gewalt. Diese erschreckenden Zahlen verdeutlichen, wie wichtig Beratungsstellen und Hilfsangebote vor Ort sind.
Zu Besuch beim Verein Frauen helfen Frauen. Von links: Vorstandsfrau Anja Tamm, Emma Waldenmaier, Praktikantin im Büro Häusler, MdL Martina Häusler und Rita Mager, ebenfalls Vorstandsfrau. Bei ihrem Besuch im Büro des Vereins in der Lorcher Straße 22 informierte sich die Grüne Landtagsabgeordnete Martina Häusler über das Angebot, das der Verein in den letzten Jahrzehnten stetig ausgebaut hat, und sie freute sich, dass der von ihr angeregte Förderantrag beim Ministerium für Soziales und Integration erfolgreich war. Vor kurzem flatterte ein Zuwendungsbescheid ins Haus: Die Beratungsstelle wird dieses Jahr mit 8000 Euro gefördert.
Telefonische Beratung: Die erste Anlaufstelle für Betroffene Bereits seit 35 Jahren stehen die sogenannten „Telefonfrauen“ betroffenen Frauen telefonisch zur Seite. Hier erhalten Frauen erste Unterstützung, Beratung und Informationen über weitere Schritte – anonym und kostenlos.
Nach wie vor sind die Telefonfrauen, die es seit der Gründung gibt, ein wichtiges Angebot. Weitere Angebote wie „Mut zur Stärke“ kamen im Laufe der Jahre hinzu. Überhaupt wird die Prävention beim Verein großgeschrieben. Derzeit ist ein aktuelles Projekt, Beratung für geflüchtete Ukrainerinnen auf die Beine zu stellen, vom Vorstand initiiert worden und befindet sich in der Umsetzung. Ein weiteres Beratungsangebot für gehörlose Frauen zu schaffen, die bislang völlig durchs Raster fallen, steht ebenfalls auf der Agenda des Vorstandes.
Im Gespräch mit den beiden Vorstandsfrauen Rita Mager und Anja Tamm ging es um die vielen Aufgaben in Form von Aktionen, Vernetzung und Öffentlichkeitarbeit. Ein wichtiger Punkt sind die Finanzen.
Finanzierung bleibt eine Herausforderung Beeindruckend, wie es dem Verein gelingt, verschiedene Finanzierungsquellen für seine Arbeit zu nutzen: Neben Mitgliedsbeiträgen sind Spenden eine wichtige Einnahmequelle; und Radio 7 fördert mit Drachenkinder seit vielen Jahren die Therapieangebote. Außerdem unterstützen Kreis, Stadt und der Hilfs- und Wohltätigkeitsverein den Verein, und Bußgelder fließen in die Finanzierung ein – „das könnte allerdings mehr sein“, sagte hierzu Rita Mager.
Derzeit bereitet ein Arbeitskreis das Jubiläum 35 Jahre Frauen helfen Frauen vor. Der Festakt findet am 23. September 2022 im Prediger statt – Grund zum Feiern gibt es mehr als genug.