„Ohne Frieden unter den Weltreligionen haben wir keinen Weltfrieden“, sagt Susanne Jakubowski, seit Oktober letzten Jahres Vorsitzende des Rates des Religionen Stuttgart. Dieser Grundsatz stellt das gemeinsame Ziel des Rates dar: den interreligiösen Dialog zu fördern und den Frieden zu stärken.
Treffen mit Susanne Jakubowski, Vorsitzende des Rates des Religionen. (Foto: B. Markert)Die Bedeutung der Religionen für die Ethik
Im Gespräch über den interreligiösen Dialog kommt die grundlegende Bedeutung der Religionen immer wieder zur Sprache. Sie bilden das Fundament für ethische Prinzipien und tragen maßgeblich zur Wertevermittlung in der Gesellschaft bei. Alle großen Weltreligionen – darunter der Hinduismus, der Buddhismus, die chinesische Religion, das Judentum, das Christentum und der Islam – vereinen in ihren Lehren die Goldene Regel: „Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden möchtest.“ Dieser universelle ethische Grundsatz bildet eine Basis für den respektvollen Umgang miteinander und die Förderung von Frieden.
Ziele des Stuttgarter Rats der Religionen
Die Vision des Rats ist es, sich in der Stadt sichtbar zu machen und Aufklärungsarbeit zu leisten. Susanne Jakubowski, die Vorsitzende des Rats, erklärt:
„Wir wollen aufklärerisch unterwegs sein und den interreligiösen Austausch aktiv fördern. Ein weiteres zentrales Ziel des Rates ist der Zusammenhalt. Wer einen von uns angreift, greift alle an!“,
unterstreicht Jakubowski die Bedeutung der Solidarität unter den Religionsgemeinschaften.
Gemeinsame Projekte und interreligiöse Zusammenarbeit
Ein wichtiger Bestandteil der Arbeit des Stuttgarter Rats der Religionen sind gemeinsame Projekte und Veranstaltungen. Besonders im Bildungsbereich setzt der Rat ein starkes Zeichen: Bei Besuchen in Schulen kommen Imam und Rabbiner gemeinsam, um den Schüler*innen die Vielfalt und den respektvollen Umgang zwischen den Religionen näherzubringen.
Der Stuttgarter „Tag der Religionen“
Ein herausragendes Ereignis ist der Stuttgarter Tag der Religionen, der regelmäßig stattfindet. Beim ersten „Tag der Religionen“ am 6. Oktober, um 18 Uhr, im Rathaus Stuttgart, stellen sich der Rat und seine Mitglieder vor. Der Tag bietet die Gelegenheit, die unterschiedlichen Glaubensgemeinschaften kennenzulernen und mehr über ihre Beiträge zu einer friedlichen Gesellschaft zu erfahren.
Mitglieder des Stuttgarter Rats der Religionen
Der Stuttgarter Rat der Religionen ist einer der größten seiner Art in Deutschland und umfasst derzeit 19 Religionsgemeinschaften. Zu den Mitgliedern zählen unter anderem:
- Ahmadiyya Muslim Jamaat
- Alevitische Gemeinde
- Armenische Gemeinde
- Bahá'i-Gemeinde
- DITIB
- Evangelische Kirche
- Êzidische Sonne
- Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten
- Griechisch-Orthodoxe Gemeinde
- Hindu Verein
- Islamische Gemeinschaft
- Israelitische Religionsgemeinschaft
- Katholische Kirche
- Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage
- Netzwerk Buddhistische Zentren
- Neuapostolische Kirche
- Russisch-Orthodoxe Kirche
- VIKZ Kultur- und Bildungswerk
- Stadt Stuttgart
Der Weg zu mehr Verständnis und Toleranz
Der Stuttgarter Rat der Religionen ist ein bedeutendes Beispiel für den interreligiösen Dialog und den Aufbau einer friedlicheren Gesellschaft. Durch die Zusammenarbeit der verschiedenen Glaubensgemeinschaften wird der Weg zu mehr Verständnis, Toleranz und letztlich zu einem nachhaltigen Weltfrieden geebnet.