Zu Besuch in der Gmünder Waldorfschule
Die Gmünder Waldorfschule ist eine Schulgemeinschaft, die Bildung für nachhaltige Entwicklung fest im Schulleben verankert hat. Der Schulcampus ist aufgelockert durch Naturgärten und jede Menge Kletter- und Bewegungsangebote, die den rund 360 Schülerinnen und Schülern Raum für die Entfaltung bieten. Zum Schulzentrum im Strümpfelbach gehört auch der fünfgruppige Kindergarten mit Hof- und Wiesengruppe, die etwas abseits inmitten der Natur liegen, und eine Schulfarm mit Schafen, Esel und Bienen – tiergestützte Pädagogik wird in der Waldorfschule großgeschrieben.
Auch das Handwerkliche ist fester Bestandteil des Unterrichts, wie Schulleiter Dr. Jochem Pfrommer und Geschäftsführer Manfred Hütter erklären. Neben den klassischen Unterrichtsfächern lernen die Schüler das Arbeiten mit Holz, Buchbinden sowie Gold- und Silberschmieden im Laufe ihres Schullebens. Ein Ansatz, den die grüne Landtagsabgeordnete ausgesprochen wichtig findet, denn dem Handwerk fehlt seit Jahren der Nachwuchs. Im eigenen Gemüsegarten bauen die Kinder und Jugendlichen sogar einen Teil des Gemüses an, das in der Mensa verarbeitet wird.
Nach dem Gespräch mit der Geschäftsführung, in dem es auch um das Thema Schulbaufinanzierung ging, folgte ein Austausch mit 12.- und 13.-Klässlern. Besonders interessierte die Jugendlichen und jungen Erwachsenen, was die Landespolitik gegen den Klimawandel tut. Martina Häusler berichtete von der Weiterentwicklung des Klimaschutzgesetzes hin zum Klimaschutz- und Klimawandelanpassungsgesetz und betonte:
„Der Klimaschutz muss über allem stehen.“
Jeder Bereich müsse sich damit auseinandersetzen. Auch dürfe es kein Primat der Ökonomie geben, vielmehr müsse Ökologie, Soziales und Ökonomie zusammengedacht werden.
Kritisiert wurde von den Schülern, dass das 9 Euro-Ticket nicht fortgeführt wird und 49 Euro für Schüler viel Geld sei. Die Landtagsabgeordnete verwies auf das JugendticketBW, das im März 2023 in Baden-Württemberg eingeführt wird: Für 365,- € pro Jahr – das ist ein Euro pro Tag und rund 30 Euro im Monat – können Schülerinnen und Schüler, Studierende, Azubis und Freiwilligendienstleistende im gesamten Land Bus und Bahn nutzen.
Anlass für den Besuch war das Format „Tag der Freien Schulen“, das primär der Begegnung zwischen Abgeordneten und SchülerInnen sowie der Kontaktpflege von Freien Schulen und den Abgeordneten in ihren Wahlkreisen dienen soll. Schon im achten Jahr in Folge ist der Termin ein festes Highlight im Kalender von Schulen und Abgeordneten.