Wie frühe Bildung für alle und gesellschaftlicher Zusammenhalt funktionieren
Eschach ist die fünftkleinste Gemeinde in meinem Wahlkreis, aber beim Kindergartenneubau haben Bürgermeister Jochen König und der Gemeinderat keine Mühen gescheut und etwas wirklich Vorbildliches geschaffen: Ein ansprechender Neubau in Holzbauweise für sechs Gruppen mit zwanzig Krippenplätzen, bei dem auch die Handwerker vor Ort, allen voran Holzbau Kielwein, keine Mühen gescheut haben.
„Für meine Kita-Leitung tue ich alles“
sagt der Schultes und führte mich durch den Neubau, in dem die letzten Arbeiten gemacht werden – am 9. Januar sollen die Kinder einziehen.
Zuvor haben wir s’Kämmerle besichtigt, in das ebenfalls bald neues Leben einziehen wird: Das rührige Vorstandsteam des Evangelischen Jugendzentrums hat kurzerhand seine Gruppenräume bei der Grundschule aufgegeben und richtet sie für ukrainische Flüchtlinge her. Zwei Mütter mit sieben Kindern können bald einziehen – ein vorbildliches Engagement von jungen Leuten.
Vieles läuft rund in Eschach
Mit dem Besuch in Eschach lernte ich eine Gemeinde näher kennen, bei der vieles rund läuft: Mit Breitband gut versorgt, und die ÖPNV-Anbindung sei okay, wie mir Jochen König versichert: Die Busse fahren tagsüber im Halb-Stunden-Takt nach Gmünd. Und mit Icotek, Mössner und Widmann Holzbau hat Eschach drei weltweit agierende Unternehmen. Was sich dagegen schwieriger darstellt: eine Senioren-Wohnanlage einzurichten. Das passende Grundstück ist gefunden, nur an einem Betreiber mangelt es, die hätten erst ab hundert Betten Interesse, erklärt Jochen König.
Das Potenzial innerorts sehen
Großes Thema war sodann die Entwicklungsmöglichkeit. Von wertvollem Ackerland umgeben, wird es nach außen zunehmend schwierig. Potenzial gibt es dafür innerorts, doch dafür müssen Eigentümer bereit sein, leere Gebäude zu veräußern. Auch beklagte der Bürgermeister den großen Bürokratieaufwand bei vielen Anträgen und komplizierte Nachforderungen. Und der Datenschutz mache immer wieder zu schaffen. Dass man sich aber absichern müsse, sei nachvollziehbar, so König. Nächstes Jahr werde man in die E-Akte einsteigen, erhofft er sich dadurch ein schlankeres Arbeiten.
Kleine Gemeinden können voll am Puls der Zeit sein und zeigen, wie frühe Bildung für alle und der gesellschaftliche Zusammenhalt funktionieren.
„Machen, nicht schwätzen"
das nehme ich mit von meinem Besuch in Eschach, einer lebenswerten Gemeinde.