Landfrauen des Gmünder Kreisverbands zu Besuch im Stuttgarter Landtag
Eine spannende Plenarsitzung erlebten dreißig Landfrauen aus dem Kreisverband Schwäbisch Gmünd auf Einladung der Grünen Landtagsabgeordneten Martina Häusler am Mittwoch im Stuttgarter Landtag. Was beraten wurde, war schon morgens Thema im Radio: „Entlastungen für Baden-Württemberg – wann ergreift die Landesregierung eigene Maßnahmen für unser Land?“ Den Antrag nach einem eigenen Entlastungspaket hatte die SPD-Fraktion gestellt. Auf der Regierungsbank saßen neben Ministerpräsident Winfried Kretschmann auch einige Minister, allen voran Finanzminister Danyal Bayaz, der den Vorstoß zusammen mit anderen Vertretern der Regierungsfraktion zurückwies.
Begrüßung vor dem Landtag (Foto: Birgit Markert)Von der Tribüne aus erlebten die Gäste aus dem Gmünder Raum eine Debatte, die nicht aktueller hätte sein können: Bayaz nannte die Energie- und Wirtschaftskrise nach Corona eine enorme Herausforderung, für die man kein Vorbild habe. Was man nun brauche, sei ein langer Atem und keine Schnappatmung.
„Mit Strohfeuern bewältigen wir diese Krise nicht.“
Danyal Bayaz plädierte dafür, dass Bund und Länder gemeinsam handeln und man erst abwarte, was das dritte Entlastungspaket bringt.
Zuvor waren die Landfrauen vom Besucherdienst in die Arbeit des Landtags eingeführt worden. Beeindruckend, dass auch heute noch jedes Wort von Stenografen mitgeschrieben wird – bis zu 400 Silben schaffen die Mitarbeiter pro Minute. Und weil Baden-Württemberg ein Land mit vielen Dialekten ist, verstehen sie in der Regel auch die Dialektsprecher unter den Abgeordneten. Spätestens nach vier Wochen ist das Protokoll auf der Homepage des Landtags. Live können die Plenardebatten im Internet ebenfalls erlebt werden.
Als Dankeschön gibt es von Doris Kurz, Kreisvorsitzende der Landfrauen, das neue Landfrauenkochbuch "Saisonal und regional". (Foto: Birgit Markert)„Wir brauchen nicht nur Master, sondern auch Meister“
Es folgte ein Abgeordnetengespräch mit Martina Häusler im Johann-Jakob-Moser-Saal, bei dem die Politikerin skizzierte, in welchen Ausschüssen sie aktiv ist und welche Themen bei ihr im Fokus stehen: neue Wohnformen zu entwickeln und die gewerbliche Ausbildung – „wir brauchen nicht nur Master, sondern auch Meister“. Es schloss sich eine Diskussion über die Ausbildung von Pflegeassistenzkräften an; ein Gesetzentwurf über die Einführung war ebenfalls zuvor im Plenum beraten worden. Zwischendurch musste die Landtagsabgeordnete zu einer Abstimmung zurück in den Plenarsaal.
Ein Besuch im Haus der Geschichte rundete den Tag ab. (Foto: Birgit Markert)Mit einem Besuch im Haus der Geschichte, wo unter anderem die Gmünder Schmuck- und Glasexponate der Firma Prade und der Wiesenthalhütte bewundert wurden, endete der eindrucksvolle Besuch in Stuttgart, der deutlich machte: Nicht nur im Wahlkreis, auch im Landtag ist Politik ein forderndes Geschäft, das den Abgeordneten viel Einsatz abverlangt.
